Erinnerung, die weiterwirkt – Monique Geest im Herzen des Kulturgartens
- VHS
- 2. Juli
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Zur Eröffnung des Fleckebyer Kulturgartens und zur Ehrung an die vor 13 Jahren verstorbene Monique Geest sprach Dr. Reiner Herzog bewegende Worte. Er erinnerte an eine Frau, die durch ihr Engagement und ihre Herzenswärme tiefe Spuren hinterlassen hat – und wählte für seine Rede bewusst Moniques eigene Worte.
Herzog schilderte eindrücklich, wie er sich gefragt habe, was Monique selbst sich wohl für diesen Tag gewünscht hätte. Seine Antwort: „Erzähle nicht über mich – erzähle von unserer Arbeit.“ Und so stand nicht ihre Person, sondern ihr Wirken im Zentrum seiner Rede. Um Monique Geest an diesem besonderen Ehrentag selbst zu Wort kommen zu lassen, erinnerte er an verschiedene Zitate, ihre Worte, ihre Texte aus der DVD, die im Spätjahr 2011 zum zehnjährigen Bestehen der Kulturinitiative Fleckeby veröffentlicht wurde.
„Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht das Ehrenamt und das Engagement für unser Gemeinwesen. Unser Motto lautet: Aus der Region für die Region.“ Reiner Herzog betonte: Die Erstellung dieser DVD war Monique sehr wichtig. Und knapp ein Jahr nach der Veröffentlichung, also vor genau 13 Jahren, wussten wir erst, dies war ihr ganz persönliches Vermächtnis und ihr kommunaler Nachlass.“ Der Verstobenen war es wichtig, dass Kulturarbeit ein lebendiger Ort sein soll, von dem laufend Impulse ausgehen. Bürgerinnen und Bürger – ob mit Liedern, Vorträgen, Ausstellungen oder Theater – sollen ermutigt werden, sich einzubringen. Trotz anfänglicher Skepsis – die Aufnahme der Kulturinitiative in die Gemeindearbeit wurde 2002 nur knapp beschlossen – entwickelte sich die Arbeit zu einem festen Bestandteil des Gemeindelebens. Geplant waren Liederabende, Musikabende, Konzerte mit eigenen Kompositionen, Vorlesungen aus fremden oder eigenen Texten, Vorträge op Platt, Vorträge über eigene oder fremde Erlebnisse, Ausstellungen eigener Sammlungen (Fotos oder Steine), Ausstellungen eigener Herstellung (Bilder, Handarbeiten), Vorführung eigener Fertigkeiten (Sport, Garten, Theater, Sketches). In den 10 Jahren des Bestehens der Kulturinitiative Fleckeby gab es insgesamt 34 Veranstaltungen, über 70 Akteure haben sich eingebracht, über 120 Chormitglieder waren beteiligt. Es entstand eine tiefe Verbundenheit zu den Pastoren Jens Lehmann und Charles Ruppert. „Unsere letzte Veranstaltung war zu Picassos Guernica, ein sehr gelungener Vortrag mit Dr. Alf Hermann“, erinnerte Reiner Herzog. Auch die Zusammenarbeit mit der Volkshochschule war Monique ein Anliegen. Von der VHS angebotene Seminare von Frau Dr. Feiler-Kramer zu den Themen Danewerk, Ostwall und Projekt Wikingerroute erweiterten das Kulturangebot der Kulturinitiative in Kooperation mit der Volkshochschule um die wertvolle Dimension der archäologischen und heimatkundlichen Bodendenkmale. „Ich bin sicher, Monique wäre mit den Entwicklungen der letzten 13 Jahre sehr zufrieden, sie wäre darüber froh und glücklich“, so ihr langjähriger Weggefährte Reiner Herzog. Ein weiteres Herzensanliegen war ihr die Musik. Reiner Herzog erinnerte an ihre Worte zum Chorkonzert 2002: Zitat 6: „Wo man singt, da lass dich ruhig nieder – böse Menschen kennen keine Lieder.“ Dankbarkeit war für Monique selbstverständlich – und so dankte Herzog in ihrem Namen der Gemeinde für die Unterstützung der Kulturarbeit in Fleckeby, Dr. Rolf Wenzel, der das heutige Kulturhaus 2020 von der Erbengemeinschaft Valentiner erwerben konnte, Hans-Peter Geest als Sponsor für den Kulturgarten, der Familie Nissen für die geschichtsträchtigen Eingangsstelen und natürlich den vielen weiteren Helfenden und Unterstützenden einschließlich des Teams von Kulturfleck, so dass die frühere Kulturinitiative mit neuem Schwung weitergeführt werden konnte.
Die Dokumentation und auch Herzogs Vortrag schloss mit einem Zitat aus dem sehr persönlichen Nachwort von Monique Geest: „Kultur bindet Menschen über ihre Parteien, ihre Religionen und ihre Nationen hinweg. Kultur ist nichts Abgehobenes, nichts Realitätsfremdes, sondern etwas Alltägliches im eigenen Verhalten, im Geschmack und in den persönlichen Neigungen eines Menschen. Die zurückliegenden zehn Jahre der Kulturinitiative Fleckeby sind ein lebendiger Beweis dafür. Daher sind und bleiben wir unserer kleinen ländlichen Gemeinde Fleckeby im Norden auch so sehr verbunden!“, so Monique Geest und Dr. Reiner Herzog im Juni 2011.
Zum Schluss forderte Reiner Herzog die Gäste auf: „Lasst uns alle diesen Moment und diesen Tag jetzt gemeinsam und ganz im Sinne von Monique Geest genießen und in Erinnerung behalten.“


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